Im Schatten der großen Töpfereizentren entwickelte sich in der abgelegenen Südwesteifel bei Trier eine eigenständige und zugleich sehr eigenwillige Keramikkultur. Die Ware kennzeichnet eine angenehme Schlichtheit mit eigenen Stilmerkmalen, die anderorts nicht zu finden sind.

Bereits ab dem 1. Jhd. n. Chr. entstand bei Speicher eine Keramikmanufaktur, die den erheblichen Geschirrbedarf der Stadt Trier als römisches Verwaltungszentrum der neu eroberten germanischen Provinzen deckte. An die 100 römische Töpferöfen sind noch heute im Speicherer Wald zu finden.
Die Orte Speicher, Binsfeld und Herforst gelten als Kern mittelalterlichen Töpfereiwesens in der Südwesteifel. Später in der Neuzeit kamen die Orte Niersbach, Bruch und Zemmer hinzu.

Die hier gegebenen Informationen basieren größtenteils auf den Forschungen des Töpfermeisters Jacob Plein-Wagner, der im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eine Sammlung der Speicherer Keramik aufgebaut hat.
